Ehrung Richard Hanert

1978 traten 2 Kollegen bei der DPolG bei Vorstandswahlen an: der eine war ich, der zweite Richard Hanert
Richard Hanert übernahm das Amt des Schatzmeisters, ich wurde zum LV gewählt.
Unsere gemeinsame Zeit ging bis 1984/1985: Dann übergab Richard Hanert sein Amt an einen anderen Kollegen. RH hatte sich einen Namen gemacht und er war bekannt für seine Korrektheit und Sparsamkeit.
Lassen Sie es mich verdeutlichen:
Bei der DPolG hatten wir jeden Donnerstag Nachmittag eine Vorstandssitzung. Jeder Teilnehmer fand vor sich einen Teller mit 2 halben Brötchen, immer mit gekochtem Schinken und Käse. Dazu wurde starker Kaffee gereicht, den brauchten wir auch, denn häufig kam es zu einem langen Abend. Also erst einmal essen, dann Sitzung und Diskussion. Das war schon fast ein Ritual.
Wenn sich die Sitzung dann dem Ende näherte, griff der Vorgänger von Richard Hanert bedeutungsvoll unter den Tisch, holte eine Flasche hervor und stellte sie vor sich auf den Tisch. Das war das allgemeine Zeichen dafür, dass sich jetzt der gemütliche Teil anschließen sollte. Dann gab es allgemeines Palaver, Kartenspiel usw. Das war, bevor Richard Schatzmeister wurde.

Als Richard Hanert die Kasse übernahm, war damit Schluss: Die Buddel Schnaps fiel seiner Sparsamkeit zum Opfer. Ich muss allerdings sagen, dass ich selbst dafür Sympathie empfand, weil ich nicht der große Freund harter Getränke war.
Was blieb, waren die Vorstandssitzungen, das sich anschließende Palaver, das Kartenspiel, ja und auch, dass sich so einige noch zu einem Bummel durch die Nacht entschlossen. Das Boccaccio hier am Hauptbahnhof war ein beliebtes Ziel für gymnastische Übungen bei der Damenwahl.
Was blieb, waren natürlich die belegten Brötchen und der starke Kaffee. Ja und man glaubt es so kaum, es blieb auch die Flasche Schnaps – nur, dass sie nicht mehr aus der Gewerkschaftskasse bezahlt wurde.
Richard Hanert war da aber nicht mehr dabei: Wir hatten großes Glück, dass uns seine Frau Marianne bei unserer Arbeit unterstützte: Sie übernahm unsere Landesgeschäftsstelle und ich danke ihr noch heute für die gute Zusammenarbeit. Und er fuhr immer brav mit ihr nach Hause, so dass er unsere Schandtaten nur vom Hören-Sagen kannte.
Etwa um das Jahr 1980 nahm mich Richard Hanert zur Seite und erzählte mir von einem Kollegen Wilhelm Windmüller. Der war Landesvorsitzender des BRH hier in Hamburg und ich muss sagen, so richtig konnte ich damit nichts anfangen. Der BRH bot uns damals die Zusammenarbeit an. Er bot an, dass der BRH die Betreuung der Pensionäre der DPolG für einen relativ geringen Beitrag übernehmen wolle. Das Konzept stimmte und so überzeugten wir, Richard Hanert und ich, unseren Landesvorstand, sämtliche Pensionäre als Doppelmitglieder in den BRH zu überführen und aus dem Mitgliedsbeitrag, den unsere Pensionäre an die DPolG zahlten, den Beitrag für den BRH abzuzweigen.
Es kostete unsere Pensionäre also keinen Pfennig extra. Diese Zusammenarbeit hielt bis etwa 1995. Dann wurde sie leider von meinem Nachfolger als LV der DPolG aufgekündigt.
Sie fragen sich sicher, warum erzähle ich Ihnen das?
Richard Hahnert und ich sind uns nun schon ca. 35 Jahre verbunden. Es gibt in unseren Reihen wohl nur sehr wenige, die ihn länger kennen. Als er mich vor etwa 5 Jahren fragte, ob ich ihn beim BRH unterstützen wolle, sagte ich ihm zu. Er war damals nur kommissarischer LV, wie es ein damaliger Kollege immer wieder betonte. Er war allerdings zuvor schon einige Jahre stellv. LV und er war und ist Vorsitzender unseres sehr aktiven BV in HH-Niendorf. Ja, er hat unermüdlich seine Zeit, seine Freizeit für uns, den BRH und seine Mitglieder eingesetzt. Ich sage es aus Überzeugung: Er hat sich um den BRH verdient gemacht.
Und daher möchte ich hier und heute einen Antrag stellen, mit dem ich, in enger Abstimmung mit dem neuen LV und den Vorsitzenden unserer BV Richard Hanert überraschen will. Daher finden sie ihn nicht in Ihren Unterlagen. Daher muss es ein Dringlichkeitsantrag sein. Sie müssen entscheiden, ob sie ihn überhaupt zulassen und erst dann müssen Sie entscheiden, ob Sie meinem Antrag zustimmen, Richard Hanert zum Ehrenvorsitzenden des Seniorenverbands BRH-Hamburg zu wählen.


Die Laudatio hielt Hermann Friederich anlässlich der Landesvorstandssitzung am 14.03.2013

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