Jetzt in ganz Hamburg: der Hamburger Hausbesuch

Die Pandemie hat in Hamburg die Regierungsbildung nach der Wahl im Februar 2020 verzögert. Seit Juni ist klar, dass SPD und Grüne bis 2025 weiterregieren wollen. „Der Koalitionsvertrag beschreibt die großen Linien der regionalen Seniorenpolitik. Besonders hervorzuheben ist, dass der Senat das vorbildliche Projekt des Hamburger Hausbesuchs verstetigen und weiterentwickeln will“, meint Rüdiger Wübbels, der Vorsitzende der dbb Landesseniorenleitung in Hamburg.

Was ist der Hamburger Hausbesuch? Es handelt sich um ein freiwilliges, kostenloses, aufsuchendes Informations- und Beratungsangebot für ältere Menschen mit dem Ziel, eine aktive und selbständige Lebensführung zu unterstützen. So steht es in § 9a des Hamburgischen Gesundheitsdienstgesetzes. Das Angebot richtet sich primär an alle in Hamburg gemeldeten Personen, die das 80. Lebensjahr vollenden, im Jahr 2020 immerhin rund 15.000 Personen. Per Brief erhalten sie einen konkreten Termin für einen Besuch durch MitarbeiterInnen der Fachstelle Hamburger Hausbesuch. Im Gespräch geht es um die Lebenssituation der Älteren und ihre Unterstützungswünsche. Die Fachstelle ist im Auftrag der Stadt Hamburg beim Albertinen-Haus angesiedelt, dem renommierten Zentrum für Geriatrie und Gerontologie in Hamburg.

Der Hamburger Hausbesuch ist von Oktober 2018 bis Juni 2019 in zwei Hamburger Bezirken getestet worden.  Von 2.824 angeschriebenen Personen haben rund 34 Prozent das Angebot angenommen. 28 Prozent der Besuchten wünschten sich Unterstützungsleistungen, die unmittelbar vermittelt werden konnten. Diese gute Resonanz war für den Senat der Anlass, das Angebot ab 2020 auf das gesamte Stadtgebiet auszuweiten. Alle Seniorinnen und Senioren, die unter oder über 80 Jahre alt sind, können sich direkt an die Fachstelle wenden und einen Hausbesuch vereinbaren. Für Politik und Verwaltung sind die Ergebnisse der Hausbesuche wichtig, um die Angebotsstruktur für Seniorinnen und Senioren passgenau weiterzuentwickeln, vor allem für die Hochbetagten.

„Die dbb Landesseniorenvertretung in Hamburg begrüßt die Entscheidung des Senats, das Angebot auf die gesamte Stadt auszuweiten“, so Rüdiger Wübbels. „Dieses Konzept der aufsuchenden Beratung zeigt, dass Politik und Gesellschaft in Hamburg die Bedürfnisse der Älteren ernst nehmen. Ein Brief zum 80. Geburtstag ist ein Zeichen der Wertschätzung und kann ein Anlass sein, sich Gedanken über die Lebensgestaltung in der kommenden Lebensphase zu machen“.

Weitere Informationen unter hamburg.de/hamburger-hausbesuch

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